Richtiges Verhalten am Fluss

Die Isar ist einer der letzten, über längere Strecken noch frei fliessenden Voralpenland-Flüsse Bayerns mit einer weitestgehend noch intakten Naturlandschaft – und das in der Nähe der boomenden Millionenstadt München!

Damit die Isar sowohl als Naturraum für Fauna & Flora erhalten, gleichzeitig aber auch als Erholungsraum für uns Menschen zugänglich bleiben kann, sind wir alle aufgefordert, uns naturgerecht und verantwortlich in diesem wunderschönen Gebiet zu verhalten sowie uns aktiv um den Schutz und Erhalt der Natur zu bemühen.

Die Isar ist ein Natur- und Erholungsraum für alle (Pflanzen, Tiere und Menschen), keine Partyzone und auch kein Müllplatz – also bitte speziell im NSG die folgenden, eigentlich selbstverständlichen Regeln einhalten:

  • Keine Pflanzen oder Pflanzenbestandteile aus der Natur entnehmen.
  • Betretungsverbote z.B. für die Vogelschutzbereiche/Kiesbrütergebiete (insbesondere gekennzeichnete „Vogelinseln“ zwischen dem 15. März und 10. August jeden Jahres) beachten.
  • Flachwasserzonen zum Schutz von Fischlaich und Jungfischen meiden.
  • Hunde nicht frei laufen lassen.
  • Keine Feuerstellen anlegen oder betreiben.
  • Nicht zelten oder übernachten.
  • Andere Isar-Nutzer nicht stören und Lärm vermeiden.
  • Den natürlichen Zustand nicht verändern und keinen Müll hinterlassen („Take nothing but memories, leave nothing but footprints!“).

Ein besonderes Anliegen wäre uns der Verzicht auf Getränke in Glasflaschen: Scherben von Glasflaschen (egal, ob versehentlich oder aus Übermut entstanden) verursachen jedes Jahr viele übel aufklaffende und stark blutende Schnittverletzungen bei badenden Kindern und Erwachsenen – also nehmt Eure Getränke bitte in bruchsicheren Plastikflaschen mit!
Das gilt insbesondere auch für diejenigen, die nicht auf Alkohol an der Isar verzichten wollen: Bier und andere Alkoholika bitte nicht in Glasflaschen sondern notfalls in Dosen mitnehmen und nur in geringen Mengen konsumieren – gerade bei hohen Sommertemperaturen ist mit einer stärker berauschenden Wirkung zu rechnen, welche Euch ggf. auch leichter in (Unfall-) Gefahr bringt! Und natürlich bitte alle Abfälle wieder mitnehmen und ordnungsgemäß (notfalls zuhause!) entsorgen – herzlichen Dank!

Hinweise zum Vogelschutz

Speziell die Ufer und Kiesbänke eines Flusses sind von besonderer Bedeutung für die Vogelwelt an einem Gewässer – sei es als Brutgebiet oder auch zur Nahrungssuche:
Vom Frühjahr bis zum Hochsommer stehen die Kiesbänke des Naturschutzgebietes (NSG) „Isarauen“ zwischen Bad Tölz und Kloster Schäftlarn als Brutzonen für die dort ansässigen Kiesbrüter – insbesondere Flussuferläufer und Flussregenpfeifer – unter besonderem Schutz und sind teilweise auch mit speziellen Schildern (siehe unten) und/oder rot-weissen Absperrbändern gekennzeichnet.

Vogelschutzgebiet

Das Betreten dieser speziell gekennzeichneten Kiesbänke („Vogelinseln“) sowie auch das Anlanden von Booten ist vom 15. März bis zum 10. August eines jeden Jahres strikt verboten! Darüber hinaus besteht im NSG vom 15. März bis 15. Oktober eines jeden Jahres auch prinzipiell das Verbot, gekennzeicnete Wege zu verlassen!
Aber auch auf den Kiesflächen anderer Isarstrecken sollten sich alle Isarfreunde in dieser Zeit besonders behutsam bewegen und auf Kiesbrüter-Gelege achten: Insbesondere laut protestierende und sich auffällig verhaltende Vögel deuten auf ein Gelege in der Nähe hin und sollten jeden Naturfreund dazu bewegen, sich umgehend zurückzuziehen. Eine besondere Gefahr für die Vögel und ihre Gelege/Jungvögel stellen darüber hinaus freilaufende Hunde dar, so dass alle Hundebesitzer speziell in dieser Zeit gebeten werden, ihre Hunde nur angeleint an den Ufern der Isar auszuführen.

Wasserstand der Isar für Schlauchboote

Um den „Gelegenheits-Paddlern“ unter Euch einen ersten Anhaltspunkt zur Planung und Durchführung von Fahrten auf der Isar zu geben, haben wir nachfolgend eine erweiterte „Rot/Grün-Ampel“ zum aktuellen Wasserstand auf den verschiedenen Strecken der Isar  verlinkt:

Schlauchboot-Ampel für die verschiedenen Isar-Abschnitte

Wichtig anzumerken ist allerdings, dass jede Art von Ampel oder Empfehlung KEIN Ersatz für verantwortungsbewusstes Verhalten und insbesondere Umsicht und Erfahrung in der Bootsführung sein kann! Die Isar als Wildfluss unterliegt laufend Veränderungen, so dass auch bei geringen oder normalen Wasserständen unvermittelt Gefahrenstellen entstehen können – eine vorausschauende und dem Können angepasste Fahrweise ist somit unverzichtbar. Höhere Wasserstände führen allerdings dazu, dass Strömungsgeschwindigkeit und Wassermenge stark ansteigen, wodurch beim Auftreten von Hindernissen deutlich schnellere (und wirksame!) Reaktionen der Bootsbesatzungen erforderlich sind, was ungeübte Freizeitpaddler meist überfordert. Auch stellen eine größere Wassertiefe und der stärkere Wasserdruck deutlich höhere Anforderungen an alle Beteiligten bei Selbst- und/oder Fremdrettungsmaßnahmen!

Nur zur Erinnerung: Bereits bei einer „normalen“ Wasserführung von rund 50 Kubikmeter/Sekunde fließen 50 Tonnen Wasser pro Sekunde durch die Pupplinger Au – dagegen sind menschliche Kräfte (noch dazu, wenn aufgrund fehlender Erfahrung nur unzureichend eingesetzt) praktisch chancenlos!

Insbesondere überströmte Wehranlagen (deren „Wasserwalzen“ bzw. Rückläufe auch geübte Schwimmer nicht entkommen lassen) sowie querliegende Bäume/Totholzhaufen (an denen Boote und Personen sich verklemmen und unter Wasser gedrückt werden können) stellen gerade bei höheren Wasserständen lebensgefährliche Hindernisse dar: Aufgrund der starken Strömungen an diesen Stellen wirken Wasserkräfte von über 100 Kilogramm auf jede vollständig eingetauchte Person – dagegen anzuschwimmen oder jemanden ohne Hilfsmittel aus der Gefahrenzone zu ziehen ist praktisch aussichtslos!

Hallo, Freunde der Isar!

Diese Seite ist dazu gedacht, Informationen zur Isar und ihrer Auen an alle interessierten Isar-Nutzer (egal ob am Land oder auf dem Wasser) zu verbreiten. Ziel ist es, alle Isar-Nutzer zum Schutz dieses großartigen Natur- und Erholungsraumes in direkter Nachbarschaft der Millionenstadt München zu motivieren – nur so haben wir eine Chance, sowohl unsere geliebte Naturlandschaft als auch den freien Zugang zu ihr langfristig zu erhalten!