FlussFilmFest 17./18.2.2018 München!

Ein echtes „Schmankerl“ (oder auch ein „Schmankerl-Marathon“) für alle Freunde frei fliessender Gewässer ist das nun zum zweiten Mal in München stattfindende „FlussFilmFest“: Interessante, nachdenklich machende und ermutigende Filme aus dem In- & Ausland über den Schutz und die Wiederherstellung naturnaher Flüsse.

Programm-Flyer des FlussFilmFestes München 2018

Insgesamt rund 9 Stunden Veranstaltung an zwei Tagen:
Samstag, 17.2.2018/19:00-22:00 &
Sonntag, 18.2.2018/10:30-21:30!

Online-Umfrage des LRA Bad Tölz zu Befahrungseinschränkungen

Liebe Freunde der Isar,

das LRA Bad Tölz hat unter dem Titel Bootfahren auf der Isar eine Umfrage zu möglichen/geplanten Befahrungseinschränkungen online gestellt, an der Ihr noch bis zum 16.10.2017 teilnehmen könnt. Bitte nutzt die Gelegenheit möglichst zahlreich, um Eure Ablehnung von pauschalen Einschränkungen (insbesondere bei den Fragen 1-7) deutlich zu machen: Die Isar muss auch zukünftig für vernünftig und verantwortungsbewusst betriebene Bootstouren zur Erholung ganzjährig und bei allen (dem jeweiligen Können angepassten) Wasserständen befahrbar bleiben!

Die unbestreitbar bestehenden Herausforderungen für einen besseren Schutz von Natur und Mensch bei Bootsfahrten auf der Isar können nur durch bessere Information und Aufklärung sowie eine bessere Einschätzung von Gefahren und dem eigenen Können gelöst werden – nicht durch Pauschalverbote ohne Sinn und Verstand!

Wir fordern die konsequente Sanktionierung individuellen Fehlverhaltens – z.B. im Falle der Nichtbeachtung der bereits bestehenden Betretungsverbote bzw. bei Unfällen aufgrund grob fahrlässigen Verhaltens (wegen unzureichender Ausrüstung oder Fahrten trotz offizieller Hochwasserwarnung): Nur damit trifft es die „richtigen“ 5% der uneinsichtigen Chaoten anstatt die 95% der vernünftigen und umweltbewussten Isar-Nutzer!

Flyer LRA Bad Tölz zum NSG

Eine gute Einführung in das Naturschutzgebiet „Isarauen“ zwischen Bad Tölz und Schäftlarn, seine Tier- & Pflanzenarten sowie die wichtigsten Regelungen zu seinem Schutz finden sich in dem nachfolgend verlinkten (leider etwas in die Jahre gekommenen) Flyer des Landratsamtes Bad Tölz:

Flyer NSG „Isarauen“ des LRA Bad Tölz

Hinweise zum Fischschutz

Die ökologische Durchgängigkeit der Isar für Fische und andere Flusslebewesen ist leider durch viele Querbauwerke sowie mehrere Ausleitungsstrecken zur Energiegewinnung stark eingeschränkt. Hieraus ergeben sich verschiedenste Probleme für Fischfauna z.B. durch Einschränkungen bei der Fischwanderung sowie durch Veränderung der ursprünglichen Gewässertypen (Veränderung der Fließgeschwindigkeit mit Auswirkungen auf Temperatur, Trübung und Sauerstoffgehalt des Wassers, stärkeres „Zusetzen“ kiesiger Laichgründe durch Feinsedimente, höhere Nährstoff-/Schadstoffbelastungen durch entsprechende Einträge von Landwirtschaft und Kläranlagen, …)

Um zusätzliche Belastungen für die natürliche Fischnachzucht durch den (jahreszeitlich bedingt in der Regel nur geringen) Badebetrieb bzw. Bootsverkehr an der Isar zu vermeiden, sollten die für Fischlaich und Fischbrut wichtigen Flachwasserzonen im Winter und Frühjahr möglichst nicht betreten oder befahren werden. Bootfahrer sollten an Flachwasserbereichen zügig in der Hauptströmung vorbeifahren und Grundberührungen durch Boot oder Paddel vermeiden.

Eine Beschädigung einzelner Laichgruben in Flachwasserzonen durch Grundberührung von Boot oder Paddel erscheint zwar prinzipiell möglich, wenn auch ziemlich unwahrscheinlich – eine direkte Einwirkung mit Boot oder Paddel auf lebende Fische ist aufgrund deren natürlichen Fluchtreflexen erfahrungsgemäß praktisch ausgeschlossen.

 

Richtiges Verhalten am Fluss

Die Isar ist einer der letzten, über längere Strecken noch frei fliessenden Voralpenland-Flüsse Bayerns mit einer weitestgehend noch intakten Naturlandschaft – und das in der Nähe der boomenden Millionenstadt München!

Damit die Isar sowohl als Naturraum für Fauna & Flora erhalten, gleichzeitig aber auch als Erholungsraum für uns Menschen zugänglich bleiben kann, sind wir alle aufgefordert, uns naturgerecht und verantwortlich in diesem wunderschönen Gebiet zu verhalten sowie uns aktiv um den Schutz und Erhalt der Natur zu bemühen.

Die Isar ist ein Natur- und Erholungsraum für alle (Pflanzen, Tiere und Menschen), keine Partyzone und auch kein Müllplatz – also bitte speziell im NSG die folgenden, eigentlich selbstverständlichen Regeln einhalten:

  • Keine Pflanzen oder Pflanzenbestandteile aus der Natur entnehmen.
  • Betretungsverbote z.B. für die Vogelschutzbereiche/Kiesbrütergebiete (insbesondere gekennzeichnete „Vogelinseln“ zwischen dem 15. März und 10. August jeden Jahres) beachten.
  • Flachwasserzonen zum Schutz von Fischlaich und Jungfischen meiden.
  • Hunde nicht frei laufen lassen.
  • Keine Feuerstellen anlegen oder betreiben.
  • Nicht zelten oder übernachten.
  • Andere Isar-Nutzer nicht stören und Lärm vermeiden.
  • Den natürlichen Zustand nicht verändern und keinen Müll hinterlassen („Take nothing but memories, leave nothing but footprints!“).

Ein besonderes Anliegen wäre uns der Verzicht auf Getränke in Glasflaschen: Scherben von Glasflaschen (egal, ob versehentlich oder aus Übermut entstanden) verursachen jedes Jahr viele übel aufklaffende und stark blutende Schnittverletzungen bei badenden Kindern und Erwachsenen – also nehmt Eure Getränke bitte in bruchsicheren Plastikflaschen mit!
Das gilt insbesondere auch für diejenigen, die nicht auf Alkohol an der Isar verzichten wollen: Bier und andere Alkoholika bitte nicht in Glasflaschen sondern notfalls in Dosen mitnehmen und nur in geringen Mengen konsumieren – gerade bei hohen Sommertemperaturen ist mit einer stärker berauschenden Wirkung zu rechnen, welche Euch ggf. auch leichter in (Unfall-) Gefahr bringt! Und natürlich bitte alle Abfälle wieder mitnehmen und ordnungsgemäß (notfalls zuhause!) entsorgen – herzlichen Dank!

Hinweise zum Vogelschutz

Speziell die Ufer und Kiesbänke eines Flusses sind von besonderer Bedeutung für die Vogelwelt an einem Gewässer – sei es als Brutgebiet oder auch zur Nahrungssuche:
Vom Frühjahr bis zum Hochsommer stehen die Kiesbänke des Naturschutzgebietes (NSG) „Isarauen“ zwischen Bad Tölz und Kloster Schäftlarn als Brutzonen für die dort ansässigen Kiesbrüter – insbesondere Flussuferläufer und Flussregenpfeifer – unter besonderem Schutz und sind teilweise auch mit speziellen Schildern (siehe unten) und/oder rot-weissen Absperrbändern gekennzeichnet.

Vogelschutzgebiet

Das Betreten dieser speziell gekennzeichneten Kiesbänke („Vogelinseln“) sowie auch das Anlanden von Booten ist vom 15. März bis zum 10. August eines jeden Jahres strikt verboten! Darüber hinaus besteht im NSG vom 15. März bis 15. Oktober eines jeden Jahres auch prinzipiell das Verbot, gekennzeicnete Wege zu verlassen!
Aber auch auf den Kiesflächen anderer Isarstrecken sollten sich alle Isarfreunde in dieser Zeit besonders behutsam bewegen und auf Kiesbrüter-Gelege achten: Insbesondere laut protestierende und sich auffällig verhaltende Vögel deuten auf ein Gelege in der Nähe hin und sollten jeden Naturfreund dazu bewegen, sich umgehend zurückzuziehen. Eine besondere Gefahr für die Vögel und ihre Gelege/Jungvögel stellen darüber hinaus freilaufende Hunde dar, so dass alle Hundebesitzer speziell in dieser Zeit gebeten werden, ihre Hunde nur angeleint an den Ufern der Isar auszuführen.

Wasserstand der Isar für Schlauchboote

Um den „Gelegenheits-Paddlern“ unter Euch einen ersten Anhaltspunkt zur Planung und Durchführung von Fahrten auf der Isar zu geben, haben wir nachfolgend eine erweiterte „Rot/Grün-Ampel“ zum aktuellen Wasserstand auf den verschiedenen Strecken der Isar  verlinkt:

Schlauchboot-Ampel für die verschiedenen Isar-Abschnitte

Wichtig anzumerken ist allerdings, dass jede Art von Ampel oder Empfehlung KEIN Ersatz für verantwortungsbewusstes Verhalten und insbesondere Umsicht und Erfahrung in der Bootsführung sein kann! Die Isar als Wildfluss unterliegt laufend Veränderungen, so dass auch bei geringen oder normalen Wasserständen unvermittelt Gefahrenstellen entstehen können – eine vorausschauende und dem Können angepasste Fahrweise ist somit unverzichtbar. Höhere Wasserstände führen allerdings dazu, dass Strömungsgeschwindigkeit und Wassermenge stark ansteigen, wodurch beim Auftreten von Hindernissen deutlich schnellere (und wirksame!) Reaktionen der Bootsbesatzungen erforderlich sind, was ungeübte Freizeitpaddler meist überfordert. Auch stellen eine größere Wassertiefe und der stärkere Wasserdruck deutlich höhere Anforderungen an alle Beteiligten bei Selbst- und/oder Fremdrettungsmaßnahmen!

Nur zur Erinnerung: Bereits bei einer „normalen“ Wasserführung von rund 50 Kubikmeter/Sekunde fließen 50 Tonnen Wasser pro Sekunde durch die Pupplinger Au – dagegen sind menschliche Kräfte (noch dazu, wenn aufgrund fehlender Erfahrung nur unzureichend eingesetzt) praktisch chancenlos!

Insbesondere überströmte Wehranlagen (deren „Wasserwalzen“ bzw. Rückläufe auch geübte Schwimmer nicht entkommen lassen) sowie querliegende Bäume/Totholzhaufen (an denen Boote und Personen sich verklemmen und unter Wasser gedrückt werden können) stellen gerade bei höheren Wasserständen lebensgefährliche Hindernisse dar: Aufgrund der starken Strömungen an diesen Stellen wirken Wasserkräfte von über 100 Kilogramm auf jede vollständig eingetauchte Person – dagegen anzuschwimmen oder jemanden ohne Hilfsmittel aus der Gefahrenzone zu ziehen ist praktisch aussichtslos!