Diese Seite ist dazu gedacht, Informationen zur Isar und ihrer Auen an alle interessierten Isar-Nutzer (egal ob am Land oder auf dem Wasser) zu verbreiten. Ziel ist es, alle Isar-Nutzer zum Schutz dieses großartigen Natur- und Erholungsraumes in direkter Nachbarschaft der Millionenstadt München zu motivieren – nur so haben wir eine Chance, sowohl unsere geliebte Naturlandschaft als auch den freien Zugang zu ihr langfristig zu erhalten!
FlussFilmFest 17./18.2.2018 München!
Ein echtes „Schmankerl“ (oder auch ein „Schmankerl-Marathon“) für alle Freunde frei fliessender Gewässer ist das nun zum zweiten Mal in München stattfindende „FlussFilmFest“: Interessante, nachdenklich machende und ermutigende Filme aus dem In- & Ausland über den Schutz und die Wiederherstellung naturnaher Flüsse.
Programm-Flyer des FlussFilmFestes München 2018
Insgesamt rund 9 Stunden Veranstaltung an zwei Tagen:
Samstag, 17.2.2018/19:00-22:00 &
Sonntag, 18.2.2018/10:30-21:30!
Mitwirkende für Filmprojekt gesucht
Bei vielen „Freizeitkapitänen“ ist die Isar ein beliebter Fluss für Wochenendfahrten im Sommer – leider jedoch geschehen dabei jedes Jahr auch immer wieder einige Unfälle, die (neben Forderungen nach mehr Naturschutz) zunehmend Rufe nach Befahrungsbeschränkungen oder gar Sperrungen der Isar für Boote laut werden lassen. Da sich eine Verbesserung sowohl des Naturschutzes als auch der Sicherheit nachhaltig nur über bessere Aufklärung und „Ausbildung“ der (Schlauch-) Bootfahrer erreichen lässt, hat die Bayerische Einzelpaddler-Vereinigung e.V. ihre Aktivitäten zur Verbesserung der Situation an der Isar verstärkt:
Neben einer „Schlauchbootampel“ zur Information über die Wasserstände auf den verschiedenen Isar-Strecken wurden 2017 z.B. drei Aufklärungs-Videos über Gefahren und richtiges Verhalten auf der Isar gedreht und auf YouTube veröffentlicht.
Im neuen Jahr wollen wir (ggf. zusammen mit einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender) einen umfangreicheren Informationsfilm drehen, der noch besser auf die Zielgruppe der Freizeit-Schlauchbootfahrer und ein sicheres sowie naturverträgliches Verhalten auf der Isar abgestimmt ist. Hierzu suchen wir Euch – Gelegenheits-Schlauchbootfahrer, die mit uns ein Konzept für die möglichst optimale Ansprache „eurer“ Zielgruppe erarbeiten und dann verfilmen wollen.
Gemeinsam mit Euch würden wir gerne daran arbeiten, dass weniger Unfälle an der Isar passieren und sich alle Gäste stärker um den Erhalt der Natur in „ihren“ Isarauen bemühen und die bestehenden Bestimmungen zum Schutz von Fauna (insbesondere von Vögeln und Fischen) sowie Flora respektiert und eingehalten werden. Nur so werden wir als Bürger unser verfassungsgemäßes Grundrecht auf (verantwortungsbewusste!) Erholung in der freien Natur langfristig erhalten können!
Wer Interesse hat, daran mitzuwirken meldet sich bitte bei christof.waldecker@einzelpaddler.de
Fernseh-Beiträge
Hier geht es zu einigen Fernsehbeiträgen zum Thema:
Krebs an der Einstiegstelle in Wolfratshausen
Der wenn zwickt – da möchte ich nicht Barfuß im Fluß stehen!
Ein Foto aus Wolfratshausen vom 26.08.2017 gegenüber der Flößerei
Isar Kapitän mit Bestzung, leider keine Schwimmwesten zum teil FlipFlop und das angehängte Beibot, der Mops muss hofendlich nicht Schwimmen, sitzt zwischen Kapitän und dem Mädchen. Wir empfehlen nur mit Schwimmweste feste Schuhe und keine Beibote oder zusammengehängten Booten, keine Handtaschen sondern Wasserdichte verschliessbare Säcke z.B von Ortlieb
Brief an das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem ich mir Ihren Online-Fragebogen zur Bürgerbeteiligung zum „Bootfahren auf der Isar“ durchgelesen habe, muss ich leider feststellen, dass dieser nicht (wie beim „Runden Tisch im Dezember 2016“ eigentlich diskutiert) gesamthaft mit allen Arten der Freizeitnutzung und daraus resultierenden Möglichkeiten einer Verbesserung des Schutzes von Fauna und Flora im NSG Isarauen beschäftigt, sondern (vermutlich aufgrund diverser Rettungseinsätze in den letzten Wochen) erneut ausschließlich und in einseitiger Weise auf den Bootsverkehr abzielt.
So ist schon die erste Frage, ab welchem Pegel der Fluss bei Hochwasser gesperrt sein sollte, völlig unsinnig: Die Isar ist ein Wildfluss, bei dem es auch bei niedrigen Wasserständen unvermittelt zu gefährlichen (Baum-) Hindernissen kommen kann. Somit kommt der Erfahrung und Bootsbeherrschung eine deutlich höhere Bedeutung für die Sicherheit zu als dem Wasserstand: Zwar besteht für Schlauchboote mit ungeübter Besatzung bei Niedrigwasser ein tendenziell niedrigeres Risiko als bei Hochwasser (mit höherer Strömungsgeschwindigkeit und höherem Wasserdruck), andererseits bringt ein querliegender Baum diese auch bei Niedrigwasser in größere Gefahr als geübte Sportpaddler während einer Hochwasserfahrt. Während erfahrene Sportpaddler ihr Können, Risiko und Selbstrettungsmöglichkeiten realistisch einschätzen können, ist dies ungeübten Schlauchbootfahrer nicht möglich – beide Gruppen durch ein Verbot gleich zu behandeln, schießt deutlich über das Ziel hinaus.
Zum Vergleich sollten Sie vielleicht einmal Skigebiete mit Pisten mit roter, blauer und schwarzer Markierung heranziehen: Wenn ungeübte auf einer schwarzen Piste fahren, ist/gehört das dann verboten? Oder Segelsport: Während einige nur bei leichtem Wind segeln, aber bei stärkerem Wind im Hafen bleiben, fängt für die besseren Segler der Spaß erst bei Windstärke 4 an. Wollen Sie die besseren Sportsegler und wirklichen „Profis“ durch ein Verbot vom Segeln bei stärkerem Wind abhalten oder gar kriminalisieren?
Andere Beispiele (Skaten, Mountainbiken, Klettern, …) erspare ich ihnen jetzt.
Ziel muss daher sein, ungeübte Fahrer durch explizite Warnhinweise von einer Befahrung abzuhalten, ohne erfahrenen Sportlern eine Befahrung per se (mit Bußgeldandrohung) zu verbieten. Falls sich ungeübte Fahrer ohne erfahrene Begleitung und mit mangelhafter Ausrüstung trotzdem bei Hochwasser in Gefahr begeben und Rettungseinsätze verursachen, kann und sollte dies selbstverständlich trotzdem (durch z.B. eine geeignet gestaltete Verordnung und Kriterien für „grob fahrlässiges Verhalten“) geahndet werden – wie dies rechtlich gestaltet werden kann, ist sicherlich eine spannende Herausforderung für einen Juristen.
Abgesehen von Sicherheitsfragen wird der Eindruck vermittelt, als ob die Bootfahrer das größte Problem für die Fauna und Flora der Isar und ihrer Auen sind. Doch die Probleme z.B. für die Fische sind vielfältig: In den flachen Bereichen der Isar sieht man Fadenalgen – ein Anzeichen dafür, dass das Wasser zu stark nährstoffbelastet (Landwirtschaft?) und ggf. zu warm bzw. nicht mehr sauber genug ist. Aber die Äsche, Huchen, Forellen brauchen kühles, sauberes Wasser. Die Wassermenge in der Isar ist im Sommer oft sehr gering, der Ablass aus dem Sylvensteinspeicher beträgt oft nur 13 oder 17 m³/s, da bleiben nur noch wenige tiefe Stellen und das Wasser heizt sich auf. Aber die Ableitungen von Isar und Rissbach zum Walchensee ziehen viel Wasser ab und das fehlt der Isar oberhalb Wolfratshausen!
Bei Hochwasser dagegen verändert sich der ganze Fluss, nimmt neue Wege – im Frühjahr werden damit Kiesbrüter-Gelege auf den Kiesbänken weggespült und Fischlaich im Kies durch Schlammablagerungen erstickt. Welche Rolle spielen da die wenigen Paddler im Winterhalbjahr oder die Schlauchbootfahrer im Sommer? Und welchen Einfluss haben andere Erholungssuchende? Zu praktisch jeder Jahreszeit sind Erholungssuchende (Spaziergänger mit und ohne frei laufende Hunde, Radfahrer, Badegäste, Bootfahrer,…) an und in der Isar unterwegs, einige Übernachten sogar in den Isarauen machen Lagerfeuer. Natürlich ist das verboten, aber fast jeden zieht es in seiner Freizeit raus aus der Stadt in die „freie“ Natur und in Presse und Fernsehen wird zwar laufend die „Freiheit in der Natur“ (beziehungsweise für allerlei Produkte – egal ob für Zigaretten, Kleidung oder Outdoor-Ausrüstung) geworben – nur leider nicht für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den letzten Resten von Natur in unserer bayerischen Kulturlandschaft!
Sportpaddler und sogar die oft geschmähten Schlauchbootfahrer sind in der Masse der Erholungssuchenden eine eher kleine Gruppe – und bei vernünftigem Verhalten eher „naturschonend“ unterwegs: Die letzten Kiesbrüter haben kein Problem mit den Paddlern, solange die ausgewiesenen Vogelschutzzonen auf den Kiesflächen zügig passiert und nicht betreten werden. Fische werden in den Wintermonaten und im Frühjahr sowieso nur selten Paddler antreffen, welche sich beim jahreszeitlich typischen Niedrigwasser in der Hauptströmung (und aufgrund der frischen Luft- & Wassertemperaturen auch ohne große Spielereien oder Pausen) flussabwärts bewegen. Störungen der Fische oder ihrer Laichgruben im flachen Wasser sind also ebenso unwahrscheinlich wie Störungen der Kiesbrüter auf den Kiesbänken!
Auf der Isar oberhalb des Sylvensteinsee‘s gibt es aufgrund der Wasserableitungen sowieso meist nicht genug Wasser zum Paddeln – andererseits hat man aber behördlicherseits in den letzten Jahren durch Wegebau für Wanderer und Radfahrer entlang des Flusses erst dafür gesorgt, dass immer genug an den Ufern los ist – warum die Paddler bei den seltenen Gelegenheiten mit ausreichend hohem Wasserstand für eine Befahrung ein Problem darstellen sollen, bleibt wohl ein Rätsel, noch dazu weil Schlauchboote dort oben kaum unterwegs sind.
Überhaupt werden Befahrungsverbote die weder die Probleme mit dem Naturschutz noch mit der Sicherheit lösen: Unwissenheit und Leichtsinn lassen sich (wenn überhaupt) nur durch Aufklärung verringern und ohne die Möglichkeiten, Natur in allen Facetten (d.h. zu verschiedensten Jahreszeiten, Wetterlagen und Wasserständen) zu erleben wird sich auch das Interesse und das Engagement der Einzelnen für einen Schutz und einen Erhalt „Ihrer“ Isar weiter verringern.
Wie es anders geht, haben engagierte Naturschützer und Natursportler in den vergangenen Wochen gemeinsam mit ihrer Info-Aktion am Einstieg in Wolfratshausen gezeigt: Die Hinweise zu sicherem und umweltschonenden Verhalten unter dem Motto „Die Isar ist schützenswerter und Vorsicht erfordernder Wildfluss und keine risikofreie Party-Zone“ wurden von der absoluten Mehrzahl aller angesprochenen Erholungssuchenden/Bootfahrer positiv aufgenommen und ausdrücklich begrüßt – den wenigen Ausnahmen ist wohl leider nur durch verstärkte Kontrollen und Anzeigen z.B. durch die (viel zu wenigen) Isar-Ranger beizukommen. Natürlich braucht es Zeit, Fehlverhalten (vom illegalem Lagerfeuer/Müllentsorgung bis hin zu übermäßigem Alkoholkonsum) und unzureichende Ausrüstung (vom ungeeigneten Bootsmaterial & Paddel bis hin zu fehlender Schwimmweste & Erste-Hilfe-Set) durch Überzeugungsarbeit „abzustellen“ – dafür wirkt diese im Gegensatz zu Verboten dann aber auch langfristig und „richtig“!
Den verantwortungsbewussten Umgang mit den Gefahren durch Strömung und Hindernissen in der Isar sowie die Beherrschung eines Bootes lassen sich darüber hinaus bei Kanusportvereinen oder auch DLRG und Wasserwacht vermitteln, aber auch mit einem (leider immer seltener werdenden) flächendeckenden Schwimmunterricht in den Schulen wäre schon einiges gewonnen – wobei gerade bei höheren Wasserständen Welten zwischen „Baden im Schwimmbad“ und „Strömungsschwimmen in der Isar“ liegen!
Straßen werden auch nicht nach einem Unfall für längere Zeit gesperrt.
Die Isar ist ein wunderbarer Fluss und wertvoller Naturraum – ihn und den Zugang zu ihm für unsere Kinder zu erhalten, ist unsere Verpflichtung. Beschränkungen des verfassungsgemäßen Rechts auf Zugang zur freien Natur können und dürfen hier nur die letzte Option sein. Lassen Sie uns also erst einmal ernsthaft versuchen, das Verhalten der verschiedenen Isar-Nutzer an Land und auf dem Wasser positiv zu verändern – wir als Kanusportler jedenfalls stehen für ein aktives Engagement und eine konstruktive Zusammenarbeit in dieser Richtung bereit!
Online-Umfrage des LRA Bad Tölz zu Befahrungseinschränkungen
Liebe Freunde der Isar,
das LRA Bad Tölz hat unter dem Titel Bootfahren auf der Isar eine Umfrage zu möglichen/geplanten Befahrungseinschränkungen online gestellt, an der Ihr noch bis zum 16.10.2017 teilnehmen könnt. Bitte nutzt die Gelegenheit möglichst zahlreich, um Eure Ablehnung von pauschalen Einschränkungen (insbesondere bei den Fragen 1-7) deutlich zu machen: Die Isar muss auch zukünftig für vernünftig und verantwortungsbewusst betriebene Bootstouren zur Erholung ganzjährig und bei allen (dem jeweiligen Können angepassten) Wasserständen befahrbar bleiben!
Die unbestreitbar bestehenden Herausforderungen für einen besseren Schutz von Natur und Mensch bei Bootsfahrten auf der Isar können nur durch bessere Information und Aufklärung sowie eine bessere Einschätzung von Gefahren und dem eigenen Können gelöst werden – nicht durch Pauschalverbote ohne Sinn und Verstand!
Wir fordern die konsequente Sanktionierung individuellen Fehlverhaltens – z.B. im Falle der Nichtbeachtung der bereits bestehenden Betretungsverbote bzw. bei Unfällen aufgrund grob fahrlässigen Verhaltens (wegen unzureichender Ausrüstung oder Fahrten trotz offizieller Hochwasserwarnung): Nur damit trifft es die „richtigen“ 5% der uneinsichtigen Chaoten anstatt die 95% der vernünftigen und umweltbewussten Isar-Nutzer!
Weiterführende Links
Nachfolgend ein paar hilfreiche Links zu externen Seiten mit zusätzlichen Informationen:
kanu-info-isar.de : Detaillierte Isar-Streckeninformationen für Bootsfahrer
einzelpaddler.de : „Wasserstands-Ampel“ für Schlauchbootfahrer auf der Isar
alpenflusslandschaften.de : Informationen zum „Hotspot“-Gemeinschaftsprojekt an der Isar
Flyer LRA Bad Tölz zum NSG
Eine gute Einführung in das Naturschutzgebiet „Isarauen“ zwischen Bad Tölz und Schäftlarn, seine Tier- & Pflanzenarten sowie die wichtigsten Regelungen zu seinem Schutz finden sich in dem nachfolgend verlinkten (leider etwas in die Jahre gekommenen) Flyer des Landratsamtes Bad Tölz:
Hinweise zum Fischschutz
Die ökologische Durchgängigkeit der Isar für Fische und andere Flusslebewesen ist leider durch viele Querbauwerke sowie mehrere Ausleitungsstrecken zur Energiegewinnung stark eingeschränkt. Hieraus ergeben sich verschiedenste Probleme für Fischfauna z.B. durch Einschränkungen bei der Fischwanderung sowie durch Veränderung der ursprünglichen Gewässertypen (Veränderung der Fließgeschwindigkeit mit Auswirkungen auf Temperatur, Trübung und Sauerstoffgehalt des Wassers, stärkeres „Zusetzen“ kiesiger Laichgründe durch Feinsedimente, höhere Nährstoff-/Schadstoffbelastungen durch entsprechende Einträge von Landwirtschaft und Kläranlagen, …)
Um zusätzliche Belastungen für die natürliche Fischnachzucht durch den (jahreszeitlich bedingt in der Regel nur geringen) Badebetrieb bzw. Bootsverkehr an der Isar zu vermeiden, sollten die für Fischlaich und Fischbrut wichtigen Flachwasserzonen im Winter und Frühjahr möglichst nicht betreten oder befahren werden. Bootfahrer sollten an Flachwasserbereichen zügig in der Hauptströmung vorbeifahren und Grundberührungen durch Boot oder Paddel vermeiden.
Eine Beschädigung einzelner Laichgruben in Flachwasserzonen durch Grundberührung von Boot oder Paddel erscheint zwar prinzipiell möglich, wenn auch ziemlich unwahrscheinlich – eine direkte Einwirkung mit Boot oder Paddel auf lebende Fische ist aufgrund deren natürlichen Fluchtreflexen erfahrungsgemäß praktisch ausgeschlossen.